Jochem Schäfer

Ministerialrat a.D.

geb. 30. März 1948 in Herborn

Anschrift:

60488 Frankfurt am Main

Mühlwiesenstr. 13

Tel.: 069/78801088

E-mail:schaefer-jochem@web.de

 

 

Lieblingszitat: "Mir ist nicht bange, daß Deutschland nicht eins werde."

von Johann Wolfgang von Goethe

 

 

Hobbys: Sportliche Aktivitäten, Reisen und Schachspielen;

Mitglied u.a. im Verband der Historiker und Historikerinnen 

Deutschlands, in der Kulturpolitischen Gesellschaft und in der Europa-Union

 

 

Zeitgenössischer David-Epos

1. Ein Weltreich und rassistischer Terror
war sein Ziel,
Krieg, Elend und zig-millionenfacher Tod
seine schändliche Ausbeute,
unsäglicher Völkermord
und die Vernichtung menschlichen Lebens klagen an
und belasten die nachfolgenden Generationen bis heute.

2. Früh offenbarte der Führer sein Bestreben
und sähte Zwietracht und Radikalismus
im deutschen Lande.
Demokratie und Menschenwürde
wollte er aus den Angeln heben,
er war es nicht,
den der Besonnene, der Wandersmann, kannte.

3. Der Versuch eines Staatsputschs
eröffnete den Reigen,
mit Methode legte er das Datum fest,
der Wandersmann konnte just
seinen 21. Geburtstag anzeigen,
er war schon 1918
beim Waffenstillstand von Compiege im Nest.

4. Es war wohl David, den der Despot meinte,
zu nutzen für sein scheußlich Leben,
er wandelte Text und Titel ab
und ließ bei Händel statt Judas Maccabäus
Wilhelmus von Nassauen die Freiheit geben.

5. Des Wandermanns Heimat war betroffen,
war doch allseits recht gut bekannt,
dass dort sein Leben sich zentrierte,
wo auch die Wiege
des Nassau-Oraniers Wilhelmus stand.

6. Er war sehr wachsam, im Freundesverbund
und beklagte, wie der andere Unheil entfachte
und wie der Despot ihn
bei seinen Kriegs- und Vernichtungsgedanken
mit protzenden Ausstellungen
und dem Russlandfeldzug
in unmittelbare Verbindung brachte.

7. Der Despot genoss es,
antisemitisch zu philosophieren,
in jeder Red war dies sein Kern.
Er befahl, die Gehetzten
in KZ‘s und Vernichtungslager zu internieren,
das charakteristische Kennzeichen der Juden
war ein verordneter sechseckiger Davidstern.

8. Der Wandersmann und sein Weib
begehrten auf im oppositionellen Kreise
und leisteten Widerstand mit den Juden
auf ihre Weise.
Sie halfen Verfolgten, knüpften Netze
und waren dabei so galant,
dass ihr von Bach und Goethe geprägtes Tun
im Inland, im Ausland
und bei Exilanten Widerhall fand.

9. Der Alliierten Feldzüge
brachten es dann ans grelle Licht,
die Bündnispartner waren ganz nachdrücklich
auf eine Ahndung der Judenvefolgung
und eine Wahrung des David-Sinnbilds erpicht.
Auf mehreren Weltkriegskonferenzen
trat zudem zu Tage,
es kam nur noch die totale Kapitulation
des mörderischen Hitler-Regims in Frage.

10. Das Ende war grausam,
es verblieb viel Trauer und Leid,
aus dem Osten wurden die Deutschen vertrieben,
ihre erdverbundene Heimat blieb für immer weit.

11. Auschwitz und Hiroshima
setzten unseelige Zeichen,
sie sind bleibende Mahnmale,
wenn Gerechtigkeit und Ehrfurcht
aus jedweder Gesinnung entweichen.
Ein Appell an die Völkergemeinschaft
musste deshalb verkünden,
sich in Frieden und Freiheit neu zu verbünden.

12. Vereinte Nationen und Marshallplan
wiesen den Weg,
man wollte zu einer neuen Form
der Verbundenheit finden.
Die anwachsende Zwietracht
und die Machtgier in Ost und West
ließen sich damit aber nicht überwinden.

13. Dies war der Auftakt für ein neues Leben,
mit der Geburt eines Sonntagskinds
wollte man den Völkern das Empfinden
eines demokratischen Neuanfangs geben.
Der Wandersmann und sein Weib legten den Keim
und hatten bald einen allseits geschätzten,
drolligen Sprössling in ihrem Heim.

14. Er war ein David, unbestritten,
auch wenn zunächst die Windeln litten.
Der Tag der Niederkunft war gut genormt
und deutlich von weltpolitischen Meetings
und Kongressen der Erneuerung geformt.

15. Die Eröffnung eines 9. Gipfels
mit 21 süd- und nordamerikanischen Staaten
trug sich zu in Bogota.
Die eines Weltkongresses der befreiten Juden
im idylischen Bavaria
und Robert Oppenheimer,
ein Mitstreiter der Eltern,
war ebenfalls zu Stelle.
Er nutzte eine hochkarätige Konferenz
im seenreichen Pennsylvania als Kelle.

16. Den aparten Reigen konnten einige nennen,
er ließ auch nahe Bezüge zum Marshallplan
und zu Karl dem Großen erkennen.
Dieser sah sich in alttestamentarischer Davidspflicht
und war auf die Nennung des Namens sehr erpicht.

17. Die Jahre verstrichen,
die Mauer wuchs an,
das geteilte Deutschland
trivalisierte den jungen Mann.
Doch Camp David und KSZE
setzten das Sinnbild fort
und hoben ihn coram publico
in einen Menschenrechts- und Mittelmeerkorb.

18. Er erwuchs nun zum Kenner,
ging in Brüssel ein und aus
und erschuf mit Elan
bedeutsame Grundlagen
für den Camp-David-Frieden
und das Europäische Haus.

19. Die friedliche Revolution 1989 setzte den Hit
und nahm, wie erwartet,
als Protagonisten den David mit.
Er selber unterstützte das europäische Walten
um den 9. November, so wie bezweckt,
zu einem einzigartigen,
weltweiten Versöhnungssymbol zu gestalten.

20. Helmut Kohl und der Pole Tadeusz Mazowiecki
gabens international kund,
drei Tage nach Fall der Berliner Mauer
anlässlich einer geplanten,
andächtigen Versöhnungsrund.
Im niederschlesischen Kreisau tagte der Kreis,
der Bischof von Oppeln stiftete den Reis.

21. 3000 Jahre Jerusalem und 2000 Jahre Christi
waren der Einstieg der Geschicht,
die Frohsinn, aber auch großes Leid verband.
Mein Ratschlag ist,
nehmt sie zur Kenntnis
und schützt sie vor jed weitrem Brand.

Jochem Schäfer

 

3000 JAHRE JERUSALEM, OLYMPISCHE SPIELE IN ATLANTA UND MARTIN LUTHER KING 1964 IN BERLIN

 

Der olympische Fackellauf einschließlich die Entzündung des Feuers für die olympischen Sommerspiele in Atlanta im offiziellen Jahr 3000 Jahre Jerusalem (1996) war ein außerordentliches Weltfriedensereignis. Am 30. März an meinem 48. Geburtstag wurde das Feuer mit dem üblichen traditionellen Ritual am Zeustempel im griechischen Olympia durch die Sonnenstrahlen mit einem Brennspiegel entfacht.

 

Nach dem Fackellauf entzündete der zum Islam übergetretene und bereits von seiner Krankheit gezeichnete unvergessene ehemalige Schwergewichtsweltmeister und Olympiasieger Muhammad Ali das Feuer im Olympiastadion in Atlanta. Im gleichen Jahr trug die israelische Fußballnationalmannschaft ein Freundschaftsspiel in Herborn aus und vollendete einen Reigen, der in diesem besonderen Jahr das Zusammenwirken der drei monotheistischen Weltreligionen widerspiegelte.

 

Verstärkend hinzu kam, dass die Olympiastadt Atlanta die Heimatstadt des wohl bekanntesten Akteurs im gewaltfreien Kampf gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit war, nämlich Martin Luther King. So forderte er im Hinblick auf die Rassentrennung in den Südstaaten der USA eindringlich zivilen Ungehoram mit religiösen Argumenten. Beispiellos war sein Marsch auf Washington unter Beteiligung von 250.000 Menschen und seine Rede "I have a dream".

 

Im September 1964 besuchte er Berlin und wurde zu einem Wegbereiter der friedlichen Revolution. Vor 20.000 Menschen in der Westberliner Waldbühne äußerte er den Satz: „Wo Menschen die Mauern der Feindschaft abbrechen, die sie von ihren Brüdern trennen, da vollendet Christus sein Amt der Versöhnung“ und versetzte damit die Statsi in Arlarmstimmung. Der Friedensnobelpreisträger des Jahres 1964 wurde am 4. April 1968 von einem Rassisten in Memphis erschossen.

Herborn und das Königreich Preußen

 

Am 18. Januar 1701 wurde Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern als Friedrich I. in Königsberg zum ersten Preußenkönig gekrönt, u.a. mit Psalmengesang (David-Psalm 21).

 

Das Ereignis dürfte eng mit Herborn und der Dillregion verbunden sein. Die Mutter Friedrichs war Luise Henriette von Nassau-Oranien, eine Enkelin des in Herborns Nachbarstadt Dillenburg geborenen großen niederländischen Freiheitskämpfers und Begründers des Hauses

Oranien Wilhelm I. von Nassau-Oranien.

 

Der 18. Januar ist evangelischer Gedenktag an das Bekenntnis des Petrus über das alle vier Evangelisten im Neuen Testament berichten. Bis zur Liturgie-Reform des Zweiten Vatikanischen Konzils war der 18. Januar auch katholischer Festtag "Petri Stuhlfeier" zur Erinnerung an die Übernahme des Bischofsstuhls durch Apostel Petrus in Rom. Das Bekenntnis des Petrus besagt, dass Jesus der Christus, des lebendigen Gottes Sohn sei. Im Matthäus Evangelium ist in diesem Zusammenhang auch die Verheißung von Jesus an Petrus dargestellt. "Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und Dir gebe ich den Schlüssel zum Himmelreich."

 

Bei dieser Darstellung ist auf das Stadtwappen Herborns zu verweisen, das seit dem 13. Jahrhundert als Stadtsiegel belegt ist. Neben dem in der Mitte trohnenden Petrus sind dort die beiden verschwisterten Grafen Walram II. und Otto I. abgebildet, die im Jahr 1255 die nassauische Walram`sche Linie und die nassauische Ottonische Linie begründeten. Beide waren in der Historie sehr einflussreich. Aus der Ottonischen Linie ging das Haus Oranien hervor.


Foto: Ein Wappenschild des Stadtwappens am Herborner Rathaus

Das Tor des ägyptischen Kalabscha Tempels

 

Am 15. Januar 1971 wurde der Assuan-Staudamm in Ägypten eingeweiht, der den Nil zum riesigen Nassersee aufstaute. Dieser erstreckt sich bis in den Sudan. Nach Keesings Archiv der Gegenwart legte der ägyptische König Faruk am 27. März 1948 (drei Tage vor meiner Geburt) den Grundstein für den Staudamm. Die Bauarbeiten begannen jedoch erst 1960.

 

Zahlreiche Tempel und andere Kulturdenkmäler wurden mit Hilfe der UNESCO in höhere Lagen versetzt oder in anderen Ländern wieder aufgebaut, um sie vor dem aufgestauten Wasser des längsten Flusses der Erde, der seit Jahrtausenden die Kulturgeschichte Ägyptens prägt, zu schützen. Die Bundesrepublik beteiligte sich an der Zerlegung und dem Wiederaufbau des Kalabscha Tempels, der in der Nähe des Assuan Staudamms auf einer Insel stand und dessen ursprünglich kleiner Tempel unter dem römische Herrscher Octavian um 30 v.Chr. durch eine größere Anlage ersetzt wurde.

 

1971 schenkte der ägyptische Staatspräsident Anwar el-Sadat der Bundesrepublik als Dank für die Hilfeleistung das Tor des Kalabscha Tempels. Die Dekoration des Tores fällt in die Anfangszeit der römischen Herrschaft über Ägypten und reflektiert den römischen Sieg kurz bevor Octavian zum Kaiser Augustus erhoben wurde. Sie verkörpert eine der ersten Darstellungen Octavians als ägyptischer Pharao, der um die Zeitwende regierte. Das Tor soll künftig nach Abschluss der Sanierungsarbeiten des Pergamonmuseums auf der Berliner Museumsinsel im vierten Flügel des Museums zusammen mit anderen Großplastiken aufgestellt werden.


Foto: Ägyptisches Museum Berlin

FRANKFURT AM MAIN, HERBORN UND KARL DER GROßE

 

Die Ersterwähnung Frankfurts in einer Urkunde Karls des Großen im Jahr 794 bestimmt die Jubiläumsfeierlichkeiten der Mainmetropole und steht in Beziehung zur Synode von Frankfurt für Kirchenvertreter des Fränkischen Reichs im gleichen Jahr. Der am ersten Weihnachtsfeiertag im Jahr 800 in Rom zum Kaiser gekrönte Karl, der oft als der erste Baumeister Europas bezeichnet wird, wurde bereits am 9. Oktober 768 in Noyon zum König gesalbt.

 

In dieser Stadt wurde 1509 auch Johannes Calvin geboren. Der von ihm begründete Calvinismus war die führende Lehrmeinung an der ehemaligen Hohen Schule in Herborn (1584-1817), die über Jahrzehnte eine der wichtigsten calvinistischen Bildungsstätten in Europa war. Die am 14. Juli 1968 am französichen Nationalfeiertag besiegelte Städtepartnerschaft zwischen Herborn und der südfranzösischen Stadt Pertuis erfolgte 1200 Jahre nach Karls Königskrönung.

 

Als Geburtsdatum des am Davidstag 1165 heilig gesprochenen Frankenherrschers wird in aktuellen wissenschaftlichen Beiträgen zumeist der 2. April 748 genannt. Ein Herborner wurde 1200 Jahre später am 30. März 1948 geboren. Unter der deutschen EG-Präsidentschaft im Jahr 1978 war er während des epochalen Camp-David-Friedens zwischen Israel und Ägypten "Olivenpräsident" des EG-Ministerrats mit Tagungen im nach Karl dem Großen genannten damaligen Ministerratsgebäude in Brüssel, dem Charlemagne.

 

Foto: Karls Statue, die auf der Alten Brücke in Frankfurt über dem Main thront

"IN DER SACHE J. ROBERT OPPENHEIMER"

 

Am 11. Oktober 1964 wurde Heinar Kipphardts Schauspiel in der Theaterfassung an der Freien Volksbühne in Berlin (Regie: Erwin Piscator) und an den Münchner Kammerspielen (Regie: Paul Verhoeven) uraufgeführt. Der damals sehr bekannte Theaterintendant, Regisseur und Theaterpädagoge Erwin Piscator wurde in der Nähe meiner Heimatstadt Herborn in Ulm (heute Greifenstein) geboren.

 

Über meine Familie bin ich mit Oppenheimer eng verknüpft. Meine Mutter hatte von 1932 bis 1934 Kinder einer mit Robert verwandten Familie Oppenheimer in Frankfurt am Main erzogen, 1945 fand der Atombomben-Test (Trinity-Test, Trinity auf deutsch Dreifaltigkeit) in New Mexiko statt und der Bruder meines Vaters, Ernst Schäfer, Architekt und Städteplaner in Ostberlin hatte ein Gegengutachten gegen den Atombombeneinsatz in Japan gefertigt.

 

An dem Tag meiner Geburt begann in Pennsylvania (die größte Stadt des Bundesstaates, Philadelphia, ist seit 2015 Städtepartner von Frankfurt) unter dem Vorsitz von Robert Oppenheimer die vom 30. März bis zum 02. April 1948 andauernde Pocono-Konferenz, eine der bedeutendsten Konferenzen zur Quantenphysik in der Nachkriegszeit.

 

Robert Oppenheimer, der Leiter des Manhattan-Projekts, geriet nach den Atombombenabwürfen in Hiroshima und in Nagasaki zunehmend in Konflikt mit seiner Rolle als "Vater der Atombombe" und behinderte deshalb auch die Entwicklung der Wasserstoffbombe. Seine früheren kommunistischen Kontakte führten deshalb zu einer Anhörung nach der ihm die sogenannte Sicherheitsgarantie versagt wurde. Dies hatte seinen Ausschluss aus den geheimen Regierungsprojekten zur Folge. Seine Rehabilitierung erfolgte erst 1963, als John F. Kennedy vorschlug, ihm den Enrico-Fermi-Preis zu verleihen, was unter Kennedys Nachfolger Johnson dann auch geschah. Der Preis wird an Personen verliehen, die sich besonders um die Entwicklung, Nutzung oder Kontrolle der Kernenergie verdient gemacht haben.

70 JAHRE VOLKSREPUBLIK CHINA - EINE PERSÖNLICHE BETRACHTUNG

 

Genau 40 Jahre nach der Hochzeit meiner Eltern 1936 im Frankfurter Römer eröffnete der damalige Bundesinnenminister Werner Maihofer die Ausstellung Nofretete und Echnaton im Ägyptischen Museum in Berlin. Dies deutete vermutlich auch auf eine Mythenbildung hin, die sich der internationale Widerstand gegen Hitler und das japanische Kaiserreich zu eigen machte.

 

Gestützt würde dies wohl auch durch die Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949, in dem in zahlreichen Ländern der Welt in Tempeln und Gedenkstätten an das 2500. Geburtsjahr von Konfuzius, das mit dem 200. Goethejahr zusammenfiel, erinnert wurde. Exemplarisch hierfür ist auch das 1949 beschlossene und Ende der fünfziger Jahre enthüllte obliskenförmige Denkmal der Volkshelden auf dem Platz des Himmlichen Friedens in Peking, das eine der kosmischen Denkweise im alten Ägypten analoge Anschauung in den Vordergrund stellt.

 

Der Obelisk stellte im alten Ägypten wie die Pyramide die steingewordenen Strahlen des Sonnengottes dar. Diese Betrachtungsweise rückt auch das chinesische Yin und Yang-Prinzip in den Mittelpunkt, nach dem der Mond (Yin) als Herscher über die Nacht mit der Sonne (Yang) als aktives schöpferisches Axiom des Lichts das Univerum in Balance hält. Deutlich wird dabei auch ein Bezug zur ersten Revolution der Weltgeschichte, dem monotheistischen Sonnenkult unter den ägyptischen Pharaonen Echnaton und Nofretete in der 18. Dynastie.

 

Genau 18 Monate nach meiner Geburt in Herborn veröffentlichte Mao Tse Tung am 30. September 1949, einen Tag vor der Staatsgründung in Peking, eine vom verfassungsgebenden Organ gebilligte Deklaration zur Staatsgründung "Es lebe die große Einheit des chinesischen Volkes" mit u.a. folgenden Festlegungen:
- Peking ist die Hauptstadt der Volksrepublik
- die rote Fahne mit den fünf Sternen ist die Staatsflagge
- der Marsch der Freiwilligen wird die Nationalhymne..

 

Das Denkmal auf dem Platz des Himmlischen Friedens ist ein gewaltiger Obelisk aus über 17.000 Granit- und Mamorsteinen von nahezu 40 m Höhe. Die von Mao am 30. September 1949 entworfene Inschrift "Ewiger Ruhm den Helden des Volkes" ist in seiner Handschrift in vergoldeten Schriftzeichen augenfällig aufgetragen. Der Text nimmt auf den chinesischen Freiheitskampf Bezug, in dem Heroen seit 1840 für die nationale Unabhängigkeit und das Wohl des Volkes ihr Leben geopfert haben.

 

Genau 23 Jahre nach der Obelisken-Inschrift vom 30. September 1949 gab die ägyptische Regierung bekannt, dass die Volksrepublik China dem Land ein zinsloses Darlehen zum weiteren wirtschaftlichen Ausbau eingeräumt habe.

ZWEI BERÜHMTE DAVID-SKULPTUREN IN FLORENZ UND FRANKFURT AM MAIN
DIE FLORENZER SKULPTUR
Der David von Michelangelo (1475–1564), zwischen 1501 und 1504 in Florenz entstanden, gilt als die bekannteste Skulptur der Kunstgeschichte. Sie wird als Höhepunkt von Michelangelos bildhauerischer Arbeit angesehen. Das Original befindet sich seit 1873 in der Galleria dell'Accademia in Florenz. Kopien stehen auf der Pizza della Signoria vor dem Palazzo Vecchio und in der Mitte des Piazzale Michelangelo. Michelangelo sagte über sein Kunstwerk :
"Der David steckte von Anfang an in dem Marmorblock. Ich habe nur entfernt, was nicht dazu gehörte."
Als Material bekam er von seinem Auftraggeber, der florentinischen Dombauhütte, einen gigantischen Marmorblock zur Verfügung gestellt.
Als die Plastik nach rund drei Jahren fertig war, wog die über fünf Meter hohe Figur knapp sechs Tonnen. Sie war zu schwer, um sie dort aufstellen zu können, wo sie eigentlich errichtet werden sollte: auf einem der Strebepfeiler der Kirche S. Maria del Fiore, dem heutigen Dom von Florenz. Dort sollte sie als eine von vielen Figuren das Kirchendach schmücken. Niemand hätte jedoch damals die Skulptur dort hinaufhieven können.
Sie stellt den 1000 Jahre vor der Zeitwende lebenden biblischen David in dem Augenblick dar, in dem er bereit ist, den Kampf gegen den Riesen Goliath aufzunehmen (1 Sam 17 EU). Die Steinschleuder ist bereits auf der Schulter angelegt.
DIE FRANKFUTER SKULPTUR
Im Gegensatz zum Florenzer David bildet die an der Frankfurter Hauptwache aufgestellte Skulptur das Ende des Kampfes zwischen David und Goliath ab. Auf aus dem Boden hervorbrechenden Felsen, gleich einem Trümmerberg, sitzt David in der 1983 aufgestellten Bronzeskulptur von Richard Heß auf dem abgeschlagenen Kopf Goliaths, die Steinschleuder in der Hand. Der schmächtige Hirtenjunge hatte den riesigen schwerbewaffneten Soldaten und Hünen Goliath, der mit seinem eigenen Schwert enthauptet wwurde, in einer Schlacht mit seiner Steinschleuder besiegt.
Das sehr eindrucksvolle Werk von Heß widmet sich dem Thema Krieg, Macht, Kampf und Gewalt und stellt mit seiner Aufstellung 50 Jahre nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Deutschen Reich als Mahnmal die ewige Spirale von Gewalt und Gegengewalt dar.
EINE NAHEZU 100 JAHRE ALTE FAMILIENGESCHICHTE
Die ersten beiden Bilder zeigen meine Mutter mit Kindern in Weilmünster in den Jahren 1928/29, nachdem sie wie auch eine Schwester meines Vaters von der Jüdin Hedwig Burgheim am Fröbelseminar in Gießen als Erzieherin ausgebildet wurde. In den folgenden Jahren gründete sie am Schloßplatz in Weilburg einen Fröbelschen Privatkindergarten und erzog Kinder der Familie Siben in Paris, der jüdische Familie Ehrlich in Bad Kissingen und der Familie Oppenheimer in Frankfurt am Main. Im Jahr 1936, in dem Hitler die Olympischen Sommerspiele in Berlin eröffnete, heiratete sie meinen aus Herborn stammenden Vater am ökumenischen Gründonnerstag im Frankfurter Römer. Die handschriftliche Notiz fertigte die Schwester meines Vaters, die spätere Frau Adele Meißner, im Poesiealbum meiner Mutter im Jahr 1928 an. Sie war auch meine Patentante. Auf dem Gemälde, das der Herborner Widerstandskämpfer und Bundesverdienstkreuzträger Fritz Bender malte, ist mein Vater mit Wanderstock abgebildet.
"DAS DEUTSCHE KAISER-EI" UND DIE FRANKFURTER NATIONALVERSAMMLUNG
Vor mehr als einem halben Jahrhundert wurde der inzwischen leicht ergraute halbwüchsige Sänger in der Schuloper "Das große Ei" am Johanneum Gymnasium in Herborn aus dem Ei ausgebrütet. Als inzwischen langjähriger Frankfurter Bürger betrachtet er mit Humor und einem gewissen Maß an historischer Verbundenheit die Karrikatur "Das deutsche Kaiser-Ei", die als Holzschnitt im Revolutionsjahr 1848 gefertigt wurde und in früheren Jahren auch in der Paulskirche ausgestellt war.
Die Abbildung stellt ein von den europäischen Monarchen umgebenes Riesen-Ei dar, aus dem eine Kaiserkrone schlüpft. Der Preußenkönig Friedrich-Wilhelm IV. hatte ein Jahr nach dem Holzschnitt die ihm von der Frankfurter Nationalversammlung angetragene Kaiserwürde abgelehnt.
Abb.: Institut für Stadtgeschichte der Stadt Frankfurt am Main